Chronik des OGV Berching

1909 – 1919

Im Jahr 1909 wurde der Verein unter dem Namen Obstbauverein Berching und Umgebung im damals noch bestehenden Königreich Bayern unter Prinzregent Luitpold gegründet. Der Verein trat dem Kreisverband oberpfälzer Obstbauvereine bei. Nach den „Statuten“ sah der Verein seinen Zweck vorrangig in der Verbreitung der zum Obstbau nötigen Kenntnisse und die Versorgung und den gemeinschaftlichen Bezug von Obstbäumen, Werkzeugen und Hilfsmitteln für den Obstbau sowie für die Obstverwertung.

Der Vereinsbeitrag betrug in den Anfangsjahren 1,40 Mark. Erste Vorstandsmitglieder waren Georg Vetter und Xaver Wagner. Im gleichen Jahr wurde eine neue Vorstandschaft gewählt, bestehend aus Georg Reichinger (Vors.), Gerhard Feiner (Schriftführer), Xaver Wagner (Kassier), Holger Striegl (Baumwart) sowie die Beiräte Pfarrer Schmidt (Pollanten) und Xaver Mödl. Die Haupttätigkeit des Vereins bestand in den Anfangsjahren in dem Bezug von Obstbäumen von der Obstbaugenossenschaft Effeltrich (bei Forchheim) und der Baumschule König in Ellingen (bei Weißenburg i.B.).

1920 – 1938

Im Jahr 1920 nach Ende des 1. Weltkrieges wurde zunächst Josef Ruppert und später Wilhelm Biller sen. zu 1. Vorsitzenden gewählt wurden. Ab dem Jahr 1931 war Georg Lichtenegger 1. Vorsitzender des Vereins.

In der Herbstversammlung des Jahres 1937 wurde erstmals die Idee einer Errichtung einer Kelterei erörtert. Da jedoch kein geeigneter Platz gefunden wurde und kein geeignetes Mitglied für den Betrieb zur Verfügung stand, sowie auch die Finanzierung ungewiss war, wurde die Idee einer Kelterei in Berching wieder verworfen.

Da es zwischenzeitlich technisch möglich wurde, Obst auch in Dosen haltbar zu machen, wurde im Jahr 1938 eine sog. Eindosmaschine angeschafft.

Im Oktober 1939 fand die „Bezirks-Obst- und Fruchtschau mit Muster-Obstmarkt“ im Saal des Gasthofes Dallmayer in Berching statt, die laut einem Zeitungsartikel vom 07. Oktober 1938 großen Anklang fand.

1939 – 1946

In den Jahren während des 2. Weltkrieges konnte die Vereinstätigkeit aufrechterhalten und weiterhin Versammlungen und Vorträge abgehalten werden. Im Jahr 1941 gab der Kreisverbandsvorsitzende Polster aus Riedenburg einen Vortrag zur Lage des deutschen Obstbaus und im folgenden Jahr 1942 rief der Landes-Verbandsleiter dazu auf, im verstärkten Maße auch Gemüse anzubauen. Der Landesbauernführer war im März 1944 in Berching zu Gast, der ebenso dazu aufrief, verstärkt Obstbäume zu pflanzen und Gemüse anzubauen. Im selben Jahr wurde Georg Eckartzum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.

1947 – 1950

Am 14. September 1947 musste der Verein nach den neuen Richtlinien der US-Militärregierung erneut gegründet werden.  Neuer 1. Vorsitzender des nun als Obst- und Gartenbauverein Berching bezeichneten Vereins wurde Hans Hutter. Im Folgejahr 1948 löste ihn Georg Eckart als 1. Vorsitzender ab.

1951 – 1958

Im Dezember 1952 wurde Michael Streb zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Im Folgejahr 1953 wurde die auf Initiative von Fritz Kraus und des seit dem Jahr 1951 amtierenden Kreisfachberaters Josef Herre die in Berching errichtete Kreiskelterei des Landkreises Beilngries in Betrieb genommen. Diese befand sich gegenüber dem damaligen Volksfestplatz von Berching. Gemäß damaliger Aussage von Josef Herre gab es zu dieser Zeit rund 7.000 ertragsfähige Obstbäume im Zuständigkeitsbereich des OGV Berching. Auf seine Initiative hin wurden Lehrfahrten nach Theising, Forchheim (Kirschenausstellung), zum Bodensee und Insel Mainau (1954) sowie zahlreiche Fachvorträge zum Obstbau durchgeführt. Im Jahr 1958 besaß der Verein u.a. zwei Spritzen zur Schädlingsbekämpfung.

1959

Der Obst- und Gartenbauverein Berching veranstaltete im September 1959 seine 50-jährige Vereinsjubiläumsfeier im Saal der Bärenbrauerei Winkler in Berching. Festgäste waren u.a. der Landrat des Landkreises Beilngries Hans Pröll, Landwirtschaftsdirektor Carl, der Geschäftsführer des Landesverbandes Bayern Pfannenschmied, der Geschäftsführer des Bezirksverbandes Grunwald sowie Bürgermeister Hollnberger.

1960 – 1967

Nachdem der 1. Vorsitzende Michael Streb im Jahr 1961 zum Vorsitzenden des Kreisverbandes Beilngries gewählt wurde, leitete ab dem Jahr 1962 Rupert Lichtenegger als neuer 1. Vorsitzender den Verein. Im Jahr 1963 wurde der Betrieb der Kreiskelterei unter anderem wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt und im darauffolgenden Jahr 1964 die Einrichtung der Kreiskelterei verkauft.

1968 – 1978

Der Kreisfachberater des Landkreises Beilngries Josef Herre wurde im Jahr 1968 zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. In seiner Amtszeit wurden jährliche Blumenschmuckwettbewerbe sowie Lehr- und Informationsfahrten veranstaltet sowie Vorträge abgehalten. Im Rahmen der Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte, die am 15. Dezember 1971 beschlossen wurde und am 1. Juli 1972 in Kraft trat (sog. Gebietsreform), wurde der Landkreis Beilngries aufgelöst. Die Gemeinde Berching gehörte nunmehr ab 01. Juli 1972 dem Landkreis Neumarkt i.d.Opf. an. Der Obst- und Gartenbauverein Berching kam in den Zuständigkeitsbereich des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Neumarkt i.d.Opf.. Im Jahr 1974 änderte der Verein demzufolge seinen Namen in Verein für Gartenbau und Landespflege Berching.

1979 – 1987

Als am 05.10.1979 Josef Herre im Alter von erst 58 Jahren überraschend verstarb, wurde im November 1979 Adolf Breindl zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Im Jahr 1983 beteiligte sich der Verein an dem Festzug im Rahmen der 1.100 Jahr-Feier der Stadt Berching mit einem Blumenwagen, der das Stadtwappen von Berching zeigte. Im September 1983 wurde die Anschaffung einer vereinseigenen Obstverwertungsanlage beschlossen. Die Mosterei konnte im September 1984 in der Schmiedstraße in Betrieb genommen werden und wurde ab dieser Zeit bis zum Jahr 1998 von der Familie Rogoza betreut.

1988 – 1997

Im Jahr 1988 wurde Helmuth Fiegl zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Es wurden die vereinsinternen Blumenschmuckwettbewerbe wieder eingeführt. Im Sommer erfolgte ein Vereinsausflug zur Landesgartenschau nach Dinkelsbühl. Der langjährige Vereinskassier (33 Jahre) Karl Gahler wurde in der Herbstversammlung zum Ehrenmitglied ernannt.

Im Jahr 1989 erfolgte ein Vereinsausflug zur Landesgartenschau nach Straubing und im Jahr 1990 zur Landesgartenschau nach Würzburg.

Am 26.08.1990 fand das 1. Backofenfest des Vereins im Biergarten der Gaststätte Plank in Sollngriesbach statt, welches dann in den Folgejahren bei der Gewürzmühle in Berching jährlich wiederholt wurde. Lehrmeister im traditionellen Brotbacken war die Familie Kätzl (Grubmühle), die ihren noch im Betrieb befindlichen alten Backofen und ihre Räumlichkeiten in der Anfangszeit zur Verfügung stellte.

Da durch den Bau des Rhein-Main-Donaukanals in Berching große Flächen von Streuobstwiesen gerodet wurden, hat der Verein im Jahr 1991 und 1993 zwischen Berching und Sollngriesbach eine große Streuobstwiese (1 ha) angelegt.

Im Jahr 1992 wurde der Betrieb der Mosterei in den städtischen Bauhof verlegt, wo eine Fertiggarage zur Nutzung zur Verfügung gestellt und vom Verein entsprechend hergerichtet wurde. Die Mosterei verblieb dort bis zum Jahr 1999.

Anläßlich der 150-Jahr-Feier des historischen Ludwigskanals im Jahr 1996 beteiligte sich der Verein an einer Pflanzaktion der Volksschule Berching, bei der 150 Obstbäume am Ludwigskanal gepflanzt und 50 Vogelnistkästen gebaut und aufgehängt wurden. Zudem war der Verein im Juli 1996 beim Festzug „700 Jahre oppidum Berching“ mit einem Blumenwagen und einer Fußgruppe vertreten.

1998 – 2009

Nach langen Vorplanungen wurde im Jahr 1998 in der Jahreshauptversammlung der Bau eines Vereinsgebäudes mit Gerätehalle und Mosterei beschlossen und noch im selben Jahr mit den Bauarbeiten begonnen.

Die Bauarbeiten waren im Jahr 2000 bereits soweit fortgeschritten, dass am 14.08.2000 die Einweihungsfeier für die neue Mosterei stattfinden konnte, die dann im September 2000 unter Leitung der Familie Fiegl erstmals in Betrieb ging und die alte Mosterei im Bauhof ablöste.

Im Jahr 2006/2007 hat der Verein in unmittelbarer Nähe zum Vereinsheim einen Backofen errichtet, der seit dem Jahr 2007 bei den jährlich im August stattfindenden Backofenfesten genutzt wird. Im Jahr 2008 wurde zudem eine neue Lagerscheune errichtet.

Am Samstag, den 25.04.2009 fand in der Europahalle Berching die Feier zum 100-jährigen Vereinsjubiläum statt, an welcher als Festgäste unter anderem der stellvertretende Landrat und Vorsitzende des Kreisverbandes Neumarkt i.d.Opf. Willibald Gailer, Bezirksverbandsvorsitzender Gerog Stahl, Geschäftsführer des Kreisverbandes Werner Thumann, der Altlandrat des ehemaligen Landkreises Beilngries Hans Pröll und der Ehrenvorsitzende des Kreisverbandes Adolf Drexler zugegen waren. In den Ansprachen wurden die Leistungen des Vereins und die Errichtung und der Betrieb der Mosterei als vorbildlich gelobt und die Bedeutung für den Obstanbau und die Obstverwertung vor Ort und im Landkreis betont. Herr Stahl warb unter anderem darum, die Jugendarbeit in den Vereinen zu verstärken.

2010 – 2020

In den Jahren 2010 bis 2016 hat der Verein die Verkehrsinseln an der Bundesstraße mit Blumen bepflanzt und jeweils das Jahr über gepflegt.

Im Jahr 2012 wurden wegen ihrer besonderen Verdienste für den Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt: Florian Preischl, Andreas Leidl, Anna Leidl, Franz Hintermeyer, Helmut Ziegler und Alois Heindl.

Im Jahr 2014 beteiligte sich der Verein an den Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag des in der Gemeinde Berching geborenen Opernkomponisten Christoph Willibald Gluck mit einem Konzert in der Kirche in Weidenwang, wo dieser im Jahr 1714 getauft wurde.

In der Jahreshauptversammlung im Jahr 2018 wurde Michael Kienlein zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.

Im gleichen Jahr wurde die Nachwuchsgruppe „Naturkunder“ gegründet.

2019 legten die Mitglieder des OGV Berchings dann eine eigene Blühwiese an der Südbrücke in Berching auf einer Fläche von rund 4.000 m2 an. Auch wurde das Vereinsfest Mai-Miteinander zum ersten mal gefeiert.

Der Schau-Platz an der OGV-Wiese wurde 2020 angelegt. Außerdem wurden auch einige Instandsetzungsmaßnahmen an der Fassade des OGV-Hauses ausgeführt.